Von Peniche bin ich dann gemütlich aufgebrochen und hab mal Sines angepeilt. Einfach weil es nach der Karte zu urteilen schön liegt. Tut es auch wirklich! Auf dem Weg dahin wollte ich Lissabon gerne weiträumig umfahren, was dann zu einem handfesten Streit mit meinem Navi geführt hat. Weiträumig umfahren hat auch problemlos geklappt, allerdings fand ich mich nach einem unachtsamen Moment auf der Autobahn wieder. Navi war auf mautfreie Strecken programmiert, also noch die Hoffnung, dass die Autobahn um Lissabon nichts kostet. Leider falsch gedacht… und da ich das leider auch mit dem Ticket alles nicht verstanden und erstmal ignoriert habe, wollten sie dann nach vielleicht 40 km Bahn richtig ernstzunehmende Mengen Geld von mir haben. Hätte ich an der Schranke nicht gleich Autos hinter mir gehabt, ich hätte zurückgesetzt und das noch irgendwie umfahren. Aber so kam ich nicht darum herum nochmal reichlich tief in die Tasche zu greifen. Sowas kann mir dann ja massiv auf die Stimmung schlagen…

In Sines hab ich dann recht zentral geparkt und gut geschlafen. Morgens dann einen schönen Spaziergang durch die Stadt. Dabei nochmal Internet gefunden und noch grade rechtzeitig den Streckentipp von Lino gelesen. (Danke dafür!!) Also bin ich dann von Sines aus die kleine Küstenstraße weiter südlich gefahren. Sehr schicke Strecke!! Zwar kein türkises Wasser, aber das lag wohl nur am Wetter (Sturm und Wolken). Unterwegs dann an jedem Campingplatz auf dem Weg angehalten und gefragt, ob es wohl möglich wäre, mal die Duschen zu testen, ohne sich gleich auf dem Platz einzumieten. Dauerte etwas, aber irgendwann war ich erfolgreich und damit dann bald auch wieder sauber und frisch rasiert.

Streckenmäßig hatte ich, aus Ermangelung besserer Ideen, einfach mal die Südwestspitze angepeilt.

Inzwischen sind es noch ein paar mehr Autos. Noch geht´s, aber wahrscheinlich ziehe ich auch schnell weiter.

Gelandet bin ich dann an er Südküste, nicht weit von Sagres. Aus einem kleinen Dorf raus, ein paar Kilometer Piste und am Ende ein Parkplatz am Strand. Und Busse. Und Laster. Und Freaks von überall her. Im Grunde freue ich mich mal über andere Reisende, da das alleine fahren auch gewöhnungsbedürftig ist. Allerdings ist hier der Hippiefaktor schon etwas grenzwertig hoch. Aber durchaus auch sehr nette Menschen, daher werde ich erstmal ein paar Tage hier bleiben. Es wird eh vermutet, dass die Polizei den Strand die nächsten Tage wieder räumt. Nur am 1.1. wäre es fies, ich hoffe, die lassen sich noch einen Tag mehr Zeit. Dann ziehe ich auch gerne weiter, solange genieße ich die wunderschöne Bucht und nette internationale Nachbarschaft.

Wettermäßig ist es inzwischen durchwachsen. Wenn Sonne, dann auch anständig und gerne auch jenseits der 20 Grad. Das Meer ist auch noch richtig schön wohltemperiert. Ist wohl auch nicht jedes Jahr so, aber zur Zeit ist schwimmen im Atlantik eine feine Sache und eher angenehm erfrischend!

Schöne Bucht, angenehme Badetemperatur, so kann man das aushalten.

Was ich mich inzwischen schon ständig frage, ist, warum ich eigentlich die ganzen letzten Winter immer in Deutschland verbracht habe! Gibt es dafür irgendwelche guten Argumente? Mir fallen nicht wirklich welche ein! Klar, es ist etwas Fahrerei und es geht da sicherlich etwas mehr Diesel durch, als bei einem Winter in Deutschland. Aber der Gewinn an Lebensqualität ist ja durch die Temperaturen und den Wechsel der Landschaft schon beachtlich. Dazu kriegt der Bus im Winter kein Salz ab und muss nicht bei Minusgraden starten. Ich spare einiges an Heizkosten und kann wesentlich mehr draußen leben, statt mich in Deutschland im Bus einzuschließen. Ich freue mich auf diesen Winter und das hab ich schon lange nicht mehr behaupten können…

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4 Kommentare

  1. Hi Philip,
    schön von dir zu lesen! In dieser Bucht ist ja der Teufel los, sieht aus wie auf nem italienischen CP zur Hochsaison! (Grins) Da hier zwar noch die Sonne scheint, sich die Temperaturen aber unaufhaltsam dem Gefrierpunkt nähern, steigt unweigerlich der Neidfaktor.
    Wenn alles bei uns so läuft wie geplant, können wir solch einen Winter in den nächsten 1-2 Jahren auch einplanen.
    Dir einen feucht-fröhlichen Rutsch ins neue Jahr, nette Menschen und weiterhin gute Fahrt!

    Gruß Ralf

  2. Hallöchen ,
    du machst das genau richtig Philip, mal mit anderen zu quatschen, das Erlebte zu erzählen, mit ihnen am Strand zu hüpfen und sich immer wieder in die Wellen zu stürzen, herrlich!
    Auch dir ein schönes neues Jahr mit weiterhin viel purer Lebensfreude,

    lieben Gruß
    Nicole

  3. Moin Du Reisender!

    Das ist doch der Strand „Praia do Barranco“! Was ist denn da los???? Vor 12 Jahren habe ich da mit dem PKW noch komplett alleine gestanden, allerdings war das im September. Tagsüber nur ein paar Einheimische zum Baden. Wenn Du wieder im Lande bist kann ich Dir einmal ein paar Bilder zeigen, wie einsam es da einmal war!

    Gruß
    Thorsten

  4. Hi Phillip sind bis Vila do Bispo die gleiche Strecke gefahren, hatte schon gedacht wir treffen uns noch einmal unterwegs aber nun sind wir wieder daheim und frieren uns den allerwertesten ab…..:-D

    LG und gute Fahrt Thorsten und Ariane.

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