Der Weg nach Imsouane schlängelte sich durch die Berge, wir sind nach Möglichkeit näher an der Küste gefahren, statt der größeren Nationalstraße. Dadurch hatten wir auch wieder eine Strecke unbefestigte Piste dabei. An Bewuchs gibt es hier Arganbäume und sonst nicht viel. An der Straße stehen alle paar Meter kleine Stände, die einem Arganöl verkaufen wollen. Ich hab das neulich mal gekostet, schmeckt ja doch recht lecker, vielleicht gönne ich mir davon noch ein Fläschchen. Ansonsten gibt es hier eine Ecke mit Bananenplantagen, dementsprechend lecker und günstig sind hier die Bananen. Imsouane selber war sicher mal ein kleines Fischerdörfchen, inzwischen bestimmt der Surf-Tourismus den Ort. Surfshops, Surfschulen und Bars sind hier die gängigsten Läden. Braungebrannte Sunnyboys mit Surfbrettern unter dem Arm flanieren am Strand, Surfen und dabei gesehen werden ist das Motto. Na gut, dann guck ich mir das halt mal an. Wir stehen mit den Bussen nahe des Leuchtturms, nicht der allerschönste Platz, aber nah am Wasser. Die erste Nacht auch völlig problemlos, am zweiten Tag treffen wir auf den Parkwächter, der nur eine Kleinigkeit von uns haben will, zumindest mich aber mit seiner Art recht nervt. Gegen Abend taucht noch ein Militärpolizist auf, der uns deutlich macht, dass wir hier nicht noch eine Nacht stehen dürfen. Das hätte man sicher durch ein Scheinchen regeln können, aber bezahlen wollen wir für den Platz nun auch wieder nicht, so schön ist er denn doch nicht. Also abends noch umparken auf einen Parkplatz zwischen den Häusern. Dort steht auch noch ein französischer 508 und ein deutscher 407 von netten Leuten. Abends machen wir da noch die letzten Rotweinreserven in gemütlicher Runde platt und gucken Reisefotos. Am nächsten Morgen kriegt Jonas früh einen Anruf von Freund Kalle, der sich mit öffentlichen Verkehrsmitteln von Chefchaouen auf den Weg zu uns gemacht hat und bald 35 km von uns entfernt ankommt. Jonas will früh aufs Wasser, also fahre ich dann mal noch halb verkatert los um Kalle einzusammeln. Schön, dass er wieder da ist! Das Wetter ist heute eher bedeckt, hin und wieder gibt es sogar einen anständigen Regenguss. Der erste ernstzunehmende Regen, seit ich vor 2 Monaten nach Marokko gekommen bin! Sonne gibt es aber natürlich auch und so sitzen wir noch nett draußen vor einem Café, trinken Tee und planen mit Landkarte und Kalender die nächste Zeit. In 2 Wochen wollen Jonas und ich auf der Fähre sein und wieder nach Spanien übersetzen. Und zu tun und zu sehen gibt es noch so reichlich, dass es schwerfällt, eine Auswahl zu treffen. Nach Marrakesh wollte ich noch, die Stadt sehen und Touri-Einkäufe erledigen. Das Paradise Valley soll unbedingt sehenswert sein, um die Ecke ist noch der Tizi´n´Test Pass, den ich auch gerne noch fahren würde. Und ich will ja auch noch meinen Gewinn einlösen und die 5 Tage im Feriendorf Walhalla verbringen. Weil mir so davon vorgeschwärmt wurde und halt, weil ich den Aufenthalt dort gewonnen habe. Das kann ich dann doch nicht auslassen! Tja, aber was dann? Alles geht einfach nicht. Oder ich hänge noch eine Woche dran und fahre dann später alleine nach Norden und auf die Fähre. Auch blöd, ich wäre da schon gerne nicht allein bei der Ausreise und außerdem warten noch einige zu erledigende Arbeiten auf mich in Deutschland. Schwierige Entscheidung, die ich immer wieder hin und her wälze. Nach einiger Überlegung fahre ich jetzt wohl doch erstmal mit ins Paradise Valley, obwohl das lange von der Liste gestrichen war. Aber wenn ich schon mal hier bin….

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1 Kommentar

  1. Moin Philip,

    in irgendeinem Forum hast du mal auf die Frage, was du denn am Besten kannst, geantwortet: „prokrastinieren“!
    Mach es doch einfach! Nach Deutschland kommst du noch früh genug!

    Gruß Ralf

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