Auch wenn es die meiste Zeit noch recht frisch war, so war es doch eine Erholung, mal einen ganzen Tag den Motor auszulassen und nur faul am Strand rumzuhängen und die Sonne zu genießen. Das hatten wir uns verdient! Am Tag darauf sind wir dann für unsere Verhältnisse recht früh aufgebrochen, wir mussten ja auch erst noch den Bus vom Strand befreien. Aber mit dem vollen Programm aus Wagenheber, Sandblechen, Schaufel und Reifendruck reduzieren ging das doch recht schnell und so waren wir recht früh auf der Straße, aber nur um erstmal bei der nächsten Tankstelle den Luftdruck wieder aufzupumpen und im riesigen Supermarkt einen Großeinkauf zu starten. Der Rest des Tages war unspektakuläres Kilometerfressen. Weiter die Küste runter haben wir dann in irgendeinem recht grässlichen Touriort auf einem Parkplatz übernachtet. Zumindest hatten wir Aussicht auf das Meer und das Wellenrauschen im Ohr.

Wieder sind wir recht zeitig aufgebrochen, weiter an der Küste gen Süden. Beim Tanken ist uns dann allerdings aufgefallen, dass ein Hinterreifen keine Luft mehr hatte. Ärgerlich, ich wollte doch meinen einzigen Ersatzreifen nicht schon vor Marokko aufziehen! Aber zum Glück stellte sich raus, dass sich nur die abgeknickte Ventilverlängerung vom äußeren Hinterreifen gelöst hatte. Also mit der Zange vorsichtig festgezogen und die Gelegenheit genutzt, das erste Mal unseren Kompressor zu testen. Ich hatte mir einen chinesischen Nachbau eines hochwertigen 12V Kompressors gegönnt, der den komplett platten Hinterreifen auch in beeindruckend kurzer Zeit auf über 5 Bar aufgepumpt hat, ohne dabei ernstzunehmend heiß zu werden. Die Anschaffung scheint sich also gelohnt zu haben.

Weiter ging es die Küste runter bis zu unserem Etappenziel Las Negras. Hier, bzw. am benachbarten Hippiestrand San Pedro habe ich mich vor über 20 Jahren lange und ausgiebig rumgetrieben und so einiges erlebt. Ich war doch neugierig, wie sich das alles in den letzten über 20 Jahren entwickelt hat. Schon bei der Ankunft in Las Negras zeigte sich, dass aus dem damals noch recht verschlafenen kleinen Fischerdorf inzwischen eine kleine Stadt von mehrfacher Größe geworden ist. Also schnell noch den alten Weg gesucht und mit der Oma Duck durch das alte Flußbett gefahren bis wir einen schönen Platz ganz in der Nähe des damaligen Parkplatzes gefunden haben. Es standen noch 3 weitere deutsche Busse hier und wir hatten einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer zusammen. Der eigentliche Parkplatz von San Pedro ist aber inzwischen ein anderer, wie wir dann heute rausgefunden haben. Bei unserem Marsch ins Dorf kamen wir an diesem Parkplatz vorbei, wo auch diverse PKWs und Busse standen. Auch San Pedro ist über die Jahre also weder kleiner noch unbekannter geworden…

Den vielleicht 3km langen Bergpfad zu der Bucht könnte ich wahrscheinlich heute noch mit verbundenen Augen laufen, so oft bin ich den damals gegangen. Nur dass meine Kondition damals definitiv besser war!

Aber schön, nach all den Jahren nochmal wieder da zu sein. Ein Ort, wo man als junger Hippie durchaus gut und gerne eine Weile stranden kann. Auch hier hat sich eine Menge getan, ganz viele gebaute Hütten und vor allem wurde das Tal bewässert und ist überall so grün, wie ich es noch nie gesehen hatte. Schön!  

Trotzdem bin ich froh, jetzt wieder im Bus auf dem verhältnismäßig einsamen Parkplatz zu stehen mit nichts als Bergen drumrum, wo nur ab und an eine Ziegenherde vorbeiklingelt.

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3 Kommentare

  1. Der Pfad, auf dem Lena da mit Eckstein wandelt, sieht verdächtig nach Gefahr und Geröllfeld aus. Und der rote Feuerschein über den Bergen erinnerte mich gleich mal an den, der dreuend vom Lande Morgul her den einsamen Wanderer grüßte. Aber … versenkt in das Panorama endeckt man doch wirklich, näher und näher auf dem Pfad den weißen Flöckchen folgend, erst eins dann mehrere, dann viele. Wirklich, da knabbern 150 bis 200 weiße – und schwarze – Ziegen zwischen den Felsen dorniges Gras, Moose, Flechten oder anderes Delektierliches. Toll, was die Kmera da auch noch festgehalten hat. Gratulation und alles Gute im neuen Jahr!
    Wir sind gespannt auf die nächsten Berichte und Bilder
    Karin & Berthold

  2. Moin,

    das sieht ja alles schon recht gut aus! Man könnte glatt neidisch werden! Nun ist Petra seit Ende Oktober endlich in Rente und theoretisch könnten wir nun auch den halben Winter in Portugal oder Marokko verbringen, aber noch habe ich meinen Dad und bin deshalb massiv eingeschränkt.
    Na ja, alles hat mal ein Ende und dann ist erstmal ein längerer Besuch bei Lino in Portugal fällig und dann schaun wir mal weiter.

    LG Ralf und Petra

    Euch noch ganz viel Spaß, tolle Begegnungen, viele neue Eindrücke, immer genug Luft in den Reifen und ne Handvoll Diesel im Tank!

  3. Hey Ihr drei, bin nun auch „mit dabei“ mit leichter Verspätung.
    An die Berichte aus San Pedro kann ich mich trotz der 20 Jahre gut erinnern.
    Wurde da nicht der rote Düdo ausgeliehen und später mit ner Kiste Gemüse als Dankeschön zurück gebracht?
    🙂
    Lass das nicht wieder passieren, es sei denn – Du brauchst dringend ne Kiste Gemüse.
    In mir brennt auch das Fernweh und nach 20 Jahren werde ja auch ich nun bald wieder mal zum spanisch sprechen kommen. Ich kann es kaum erwarten.
    Lasst es Euch gut gehen und tankt ganz viel Sonne und Erlebnisse.
    Ich lesen nun erst einmal weiter, habe ja noch einiges aufzuholen.

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