Also bin ich dann doch mit Jonas und Kalle Richtung Paradise Valley aufgebrochen. Knapp 100 km Fahrt erwarteten uns. Erstmal die Küstenstraße wieder südwärts bis kurz vor Agadir und dann rein ins Inland. Es gab mal wieder schöne Felsformationen zu bewundern! Kurz vor dem eigentlichen Valley gibt es ein Privatgrundstück, auf dem wir stehen durften. Kalle kennt den Platz seit Jahren und hat uns hier her geführt. Wirklich schön, angenehme Gesellschaft und Abends wird zusammen am Lagerfeuer gesessen und gekocht. Extrem entspannt!
Nach dem Ankommen machen wir erstmal eine Wanderung auf den Berg, um uns einen Überblick zu verschaffen und werden auch mit einer wunderbaren Aussicht belohnt! Am Abend tauchen noch Marc und Lisa aus Deutschland auf, mit denen ich schon länger in Kontakt war und die neben ihrer Gesellschaft auch noch einen kleinen Biernachschub für uns im Gepäck haben. Immer gut zu haben….
Abends gibt es vegane Tajine und Salat am Lagerfeuer, dazu viel zu quatschen. Sehr angenehm.
Der Plan für den nächsten Tag ist eigentlich, einen Spaziergang ins noch etwa 3 km entfernte Paradise Valley zu machen, wo es natürliche Pools in traumhafter Natur geben soll. Leider fällt das dann aufgrund des schlechten Wetters erstmal flach. Im Regen macht das ganze keinen Spaß, also sitze ich viel drinnen. Marc und Lisa haben einen strengen Zeitplan und müssen schon weiter, aber Jonas fährt noch nach Agadir um dort Daniel und Sarah, alte Freunde von ihm abzuholen. Mit denen machen wir dann später doch noch einen kleinen Gang zumindest zum Parkplatz des Paradise Valleys. Der Abend ist feucht von oben, trotzdem gibt es wieder Essen am Lagerfeuer und mehr oder weniger gemütliches Beisammensitzen.
Am Donnerstagmorgen ist dann wieder bestes Wetter und ich habe eine kleine Schrauberstunde geplant. Mit Jonas nehme ich nach dem Frühstück mein Lenkgetriebe raus um es neu einzustellen. Nachdem ich es in Tafraoute neu abgedichtet habe, war mir das Lenkspiel einfach zu groß. Es klappt auch relativ schnell und trotz des leider nicht passenden extra von Daniel und Sarah aus Deutschland mitgebrachten Werkzeugs kriegen wir es etwas fester gezogen.
Danach soll es dann aber losgehen! Die 3 km zum Parkplatz mache ich als Probefahrt mit Oma Duck, so ist der Weg dann nicht ganz so weit. Der Parkplatz ist voller Autos, eine Touristenlawine rollt über den Berg! Wir reihen uns dennoch ein und wollen sehen, was das Paradise Valley uns zu bieten hat. Über einen kleinen Bergpfad folgen wir dem Tal und kommen nach einer Weile runter ins Flussbett. Hier gibt es kleine Cafés und Stände mit Orangensaft und die Möglichkeit, die Füße ins schöne Wasser zu stellen.
Wir wechseln auf die andere Seite und folgen dem Fluss, wobei der Pfad sich nochmal in reichliche Höhen schraubt. Nach einer für mich schon anstrengenden Wanderung kommen wir dann an der Quelle an, die sich in einen großen Pool ergießt. Klar sind auch viele andere Touristen da, aber damit war zu rechnen. Mit Hilfe eines Seils kommen wir runter zum Wasser und können uns endlich erfrischen und gemütlich schwimmen! Das Wasser ist sehr angenehm und auch nicht zu kalt. Einige Wagemutige springen aus verschiedenen Höhen von den Felsen ins Wasser, es herrscht Freibadatmosphäre. Wir schwimmen nach hinten raus, wo wir um die Ecke ein wenig Ruhe haben und uns auf den warmen Steinen sonnen können. So verplätschert der Nachmittag mit Wasser und Sonne auf der Haut und ganz herrlich entspannt.
Als wir wieder zu unserem Platz kommen, sind auch Adrian und Franziska mit ihren beiden kleinen Kindern und ihrem 508 dort angekommen, die wir in Sidi Kaouki kennengelernt hatten. Man sieht sich hier halt auch immer zweimal! Außerdem sind noch 3 Marokkaner hier, ein alter Mann spielt abends Laute am Feuer, ich hole meine Cajón raus und zusammen spielen und trinken wir…. Was ein schöner Abschluss, am nächsten Morgen ist Aufbruch angesagt! Jonas will wieder an die Küste zum Surfen, ich will mit Kalle zusammen in Richtung Ouzoud auf den Ferienhügel, auf dem ich ja vor der Reise einen Aufenthalt gewonnen habe. Tatsächlich seit Südspanien das erste Mal, dass Jonas und ich uns für ein paar Tage trennen. Zufallsbegegnungen sind doch immer die besten, ich finde wir sind ein echt gutes Reiseteam. Daher wollen wir uns auch in ein paar Tagen dann wiedertreffen um dann doch das Kapitel „Marokko“ gemeinsam zu beenden und zusammen zur Fähre zu fahren. Aber erstmal geht es nun Richtung Ouzoud!