Wenn man genau hinguckt, sieht man eine ganze Menge Störche.

Von Azrou ging es über Khénifra und dann sollte es eigentlich an El Kebab vorbeigehen, wir haben aber den kleinen Umweg gemacht um in der Stadt noch zu tanken. An der Tanke sind wir zwar etwas betrogen worden (Anfängerfehler: Immer vorher gucken, ob die Zapfsäule auch auf Null steht!), mangels gemeinsamer Sprache konnten wir unseren Standpunkt da allerdings nicht wirklich gut vertreten. Egal. Auf jeden Fall lohnte der Umweg trotzdem, da sich die kleine Straße dahin recht imposant über den Berg windet und eine fabelhafte Aussicht bietet.

Weiter ging es dann südlich bis auf die R317, wo wir die Nacht knapp abseits der Straße verbracht haben. Nichts besonders Hübsches, aber für eine schnelle Übernachtung allemal gut. Der nächste Tag führte uns über Imilchil und Agoudal auf die R704, die sich als unasphaltierte Piste über etliche Kilometer um die Berge zog. Mir berichtete vorher ein Hymerfahrer, dass für ihn die Strecke schon grenzwertig gewesen sei. Für einen kurzen Düdo wie die Oma Duck war das aber noch recht einfach und wirklich wunderschön zu fahren. Aber für Fahrzeuge, die deutlich länger oder tiefer gebaut sind, kann ich mir gut vorstellen, dass es schwierig wird. Ein normales Wohnmobil ist uns da auch entgegen gekommen. Es geht also auch. 

Nächster Kreisverkehr in 120km. Dann mal los!

Gegen Ende des Tages durften wir uns noch die kurvige Straße der Dadesschlucht runterwinden. Die Tagesetappe ging dann bis kurz vor Boumalne Dades, wo wir mit dem letzten Licht noch einen schönen und ruhigen Pennplatz in einem ausgetrockneten Flussbett fanden.

Von da freute ich mich eigentlich auf die recht spektakuläre Strecke über den Tizi-n´Tazazert, die einer der absoluten Highlights meiner letzten Tour vor vier Jahren war. Aber ich hörte vorher schon davon, die Strecke über den Pass ist inzwischen sauber zweispurig ausgebaut und asphaltiert. Letztes Mal forderte die Strecke uns und den Fahrzeugen einiges ab, heute fährt sie jeder tiefergelegte Golf in Rekordzeit. Für die Menschen vor Ort sicher eine enorme Verbesserung, ich fand es doch etwas schade. Aber bei dem momentanen Bauboom, an allen Ecken und Enden wird gebaut, dauert es sicher nicht mehr allzu lange, bis auch die letzte steinige oder staubige Piste unter einem Band aus Teer verschwunden ist.

Frühstück auf dem Tizi-n´Tazazert

So schafften wir den Tizi-n´Tazazert mal eben am Vormittag und wir beschlossen, nicht auf der großen Straße weiter nach Zagora zu fahren, sondern von N´kob nur ein Stück weit auf der Straße zu fahren und dann links abzubiegen nach Tafetchna. Bis zu diesem Ort war auch da eine gute neue Straße, allerdings endete der Asphalt direkt vor dem Ort. Und dann wurde es doch noch einmal spannend! Die nächsten vielleicht waren es so 50km waren doch nochmal rauhe Piste, die es teilweise echt in sich hatte. Viel gerades Band durch öde Steinwüste, aber es gab auch mehrfach Situationen, wo wir aussteigen und zu Fuß die Piste abgehen mussten um zu beurteilen, ob die gute Oma Duck da wohl durchkommen wird. Ab und an mussten wir auch die eigentliche Piste umfahren und uns einen anderen Weg suchen, wenn die Piste für uns nicht fahrbar schien. Wir haben uns mal den Spaß gemacht und ab und zu etwas gefilmt und das Ganze zusammengeschnitten.

Allerdings sieht es auf den Aufnahmen definitiv harmloser aus, als es sich vor Ort anfühlte. Die Piste war an einigen Stellen schon grenzwertig für den Bus. Es hat auf jeden Fall reichlich Spaß gemacht!

Einen Schlafplatz fanden wir dann einfach abseits der Piste. Am morgen kam ein Mopedfahrer die Strecke gefahren, ansonsten hatten wir die Piste die ganze Zeit für uns alleine.

Relativ kurz nach dem morgendlichen Aufbruch erreichten wir aber dann das Draa-Tal und damit auch die ersten Felder. Gleich die ersten Feldarbeiter, die uns sahen, winkten uns ran und dann gab es erstmal gemütlich Tee am Feldrand. Aufgrund der sprachlichen Verständigungsschwierigkeiten wurde ein spanisch sprechender Freund angerufen, der auch gleich vorbeikam. Auf Spanisch kann ich mich zumindest rudimentär verständigen, so dass mit seiner Hilfe eine kleine Unterhaltung möglich war.

Nach dem Tee ging es aber für uns weiter und wir kamen dann relativ schnell nach Zagora, wo wir erstmal den ersten Campingplatz ansteuerten, lustigerweise stehen wir exakt am selben Platz, wie vor vier Jahren schonmal. Hier ist das Klima jetzt auf jeden Fall im angenehmen Bereich und auch abends ist es zwar schon kühl, aber nicht mehr so bitter kalt wie in den Bergen weiter nördlich. Ich denke, so können wir das hier jetzt eine Weile aushalten.

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3 Kommentare

  1. Moin Ihr Beiden,

    ich bin dann mal ein wenig mitgefahren. Hattet ja nischt dagegen, wa? Man wat ne Geräuschkulisse. Das erinnert mich so ein wenig an unsere letzte Tour. 2016 in Marokko. Ich hatte das Scheppern, Brummen, Quietschen, sonore Motorschnaufen und den Staub noch monatelang im Ohr bzw. der Lunge^^
    Schön, das Ihr noch etwas Piste gefunden habt. Asphalt ist für den Alltag dort bestimmt ein Segen und die Marokkaner werden ihn lieben. Wenn man jedoch etwas Fahrspass haben möchte, MUß es Piste sein.^^
    Ich wünsch Euch weiterhin viel Geröll unter der Zwillingsbereifung.
    Und gerne mehr Videomaterial. Hab gerade einen neuen extra breiten Bildschirm bekommen, das ist fast wie mitfahren…

    So, laßt es Euch gut gehen….

  2. Moin,

    feiner Bericht und tolle Bilder! Aber ich seh schon, die Piste ist nix für die 3 Bandscheibenvorfälle von Petra! Ist also gut, dass ich solche Reisen schon in meiner ersten Lebenshälfte mit nem klapprigen VW T2-Bus gemacht habe!

    Viel Spaß noch für euch und immer ne Handbreit Diesel im Tank, auch wenn er ein paar Cent mehr kostet!

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