Der weitere Weg zur Küste war im Grunde nicht weiter spektakulär, oben standen ein paar Fahrzeuge, aber, viel interessanter, auch unten auf dem Strand war einiges los. Also gleich mal runter gefahren und geguckt. Neben diversen marokkanischen PKW stand da auch ein deutscher Magirus Hauber und ein Mercedes Bremer mit Allrad auf dem Strand. Und klar, dass Andre und Tanja da sofort alte Bekannte getroffen haben. Nach einem sondierenden Gang am Strand haben wir dann entschieden, wo wir gerne stehen würden, wenn denn der Bus auf dem Sand soweit kommt. Also zur Sicherheit nochmal ordentlich Luft ablassen und dann mit Schwung auf den Strand. Ging auch so wie gedacht und so hatten wir unseren Platz für die nächsten Tage erreicht. Gegen Abend wurde es auch ruhiger und so bleiben wir nur noch mit den vier Fahrzeugen am Strand, ansonsten in beide Richtungen bis zum Horizont absolute Leere. Sehr schön!  

Am nächsten Tag -Montag- blieb es auch recht einsam, nur hin und wieder kam ein Spaziergänger vorbei. Die Tage drauf hatten wir als unterhaltsame Beschäftigung zwischendurch immerhin ab und an das ein oder andere marokkanische Auto, das wir wieder vom Strand schieben, bzw. ausbuddeln durften. Wenn ich so gar nicht fähig bin, mit einem Auto vernünftig umzugehen, dann fahr ich doch nicht alleine auf einen Strand. Sollte man meinen. Egal, so hatten wir immerhin etwas Abwechslung. Leider gibt es davon kein Foto. 

Am Donnerstag war das Wetter dann eher unschön, der Himmel blieb bedeckt, so dass wir entschieden, schon einen Tag früher als eigentlich angedacht aufzubrechen und noch ein weiteres Mal in Guelmim zum Einkaufen zu fahren. Also Sachen gepackt, den Motor angeschmissen und mal sehen, ob wir auch so elegant wieder runterkommen vom Strand. Es scheiterte mal wieder am Anfahren, aber mit einmal Sandbleche unterlegen kamen wir auch los und konnten den Strand aus eigener Kraft verlassen. Spannend noch die Strecke vom Strand nach oben, wo auf der relativ steilen Anfahrt auch einiges an Sand lag, aber mit Schwung kamen wir auch da problemlos hoch.  

In Guelmim war dann mal wieder Großeinkauf angesagt. Lena ist der Tabak ausgegangen, das musste behoben werden. Außerdem konnte die Oma Duck mal wieder eine Dieselfüllung vertragen. Auf der Tanke gab es für mich noch eine kleine Lehrstunde in marokkanischer Aussprache. Ein paar Jungs sprachen mir vor und ich sollte nachsprechen. Anscheinend habe ich mich dabei gar nicht so völlig schlecht angestellt, sie waren wohl zufrieden. Es war wohl der Text von Allah und Mohammed, seinem Propheten. Mir persönlich ist Allah genauso egal wie jegliche anderen Götter und für eine Ausspracheübung allemal gut genug.

Hinter Guelmim haben wir noch an einem Wasserhahn an der Straße gehalten und zumindest ein klein wenig Wasser aufgefüllt. Für mehr war der Wasserdruck nicht zu gebrauchen.

Ein paar Kilometer weiter ging es dann rechts eine Piste rein auf der Suche nach einem ruhigen Platz für die Nacht. Team Eiwola fuhr voraus und musste gleich recht am Anfang schon mit einer sehr engen Ortsdurchfahrt kämpfen, aber es reichte. Dann passen wir mit unserem kleinen Bus da eh allemal locker durch.

Nach ein paar weiteren Pistenkilometern fanden wir auch ein Platz, der ruhig und einsam aussah. Nach Sonnenuntergang wurde auch noch ein Lagerfeuer angefacht, allerdings gab es dort nur viel dünnes und vor allem sehr pieksiges Dornengestrüpp. Nicht so schön, aber für einen Lagerfeuerabend hat es doch gereicht. Und am Feuer haben wir dann unsere letzten beiden mitgebrachten spanischen Bierdosen geleert. Merke: Nächstes Mal mehr Bier mitbringen!!

Unser schöner ruhiger einsamer Platz war dann am nächsten Morgen schon recht früh recht laut. Ein Bagger direkt gegenüber und auch andere Baufahrzeuge. Gefühlt gibt es in Marokko keine Straße und keine Piste, an der nicht gearbeitet wird. Aber muss das denn genau da sein, wo wir parken??

Naja, so sind wir relativ früh aufgebrochen und haben uns entschieden, die Piste nicht wieder zurück, sondern weiter zu fahren, um nach einem Bogen irgendwo wieder auf die Straße in Richtung Sid Ifni zu kommen. Und damit haben wir eine kleine, oft recht schmale, aber wirklich schöne Piste entdeckt. Nicht immer leicht zu fahren, aber eine tolle Aussicht!  

Irgendwann mündete die Piste dann wie erwartet auf eine auch neu gebaute breite Straße, die uns nach Sidi Ifni brachte. Dieses war auf meiner Tour vor vier Jahren der südlichste Punkt der Reise gewesen, dieses Mal kamen wir von Süden in die Stadt. Wir steuerten einen recht zentral gelegenen Campingplatz an, da wir hier am Wochenende auf den Markt wollen und nebenbei mal wieder Wasser auffüllen und duschen wollen. Und es soll hier sogar einen Waschsalon geben…

Das Gerücht mit dem Waschsalon bewahrheitete sich und so konnten wir endlich einmal alles durchwaschen. Und uns selber auf dem Campingplatz duschen, was so verkehrt sicher auch nicht war. Der Souk (Markt) ist eigentlich am Sonntag, aber auch am Samstagnachmittag ist da schon was los und so bin ich mit Tanja schon mal schlendern gewesen und habe mir einen Eindruck geholt. Auf dem Souk gibt es quasi alles. Von reichlich Obst und Gemüse bis Klamotten, Werkzeug in alt und neu, Schmuck, Teppiche, … Sozusagen eine Mischung aus Wochenmarkt und Flohmarkt. Das skurrilste, was wir fanden, waren alte Kühlschranktüren. Es gibt halt für alles einen Markt. Und ich wüsste nicht, wo ich in Deutschland hingehen würde, wenn ich eine gebrauchte Kühlschranktür brauche!

Gekauft habe ich uns dann für das Abendessen vier große Artischocken für umgerechnet knapp zwei Euro. Alles weitere gibt es dann morgen auf der nächsten Runde Souk, bevor wir dann wohl die Stadt wieder verlassen werden. Auf geht’s, die Küste hoch.

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